Das Projekt:
Pferde mit ganz verschiedenen Geschichten; Kommunikation durch Körpersprache, Hilfsmittel nur wenn die Sicherheit es nötig macht, aber nie fürs Training.
Das Ziel:
Herauszufinden, wie weit kann man die Reitkunst entwickeln kann, wenn man ausschließlich Körpersprache benutzt.
Wie wir uns fühlen ist wichtiger, als das was wir tun
Nach sieben Wochen Unterrichten auf der ganzen Welt bin ich wieder zu Hause.
Regentropfen, die auf immergrüne Pflanzen und Moose fallen, beruhigen meine Seele und nähren meinen Geist. In meinen Gedanken wirbelt herum, was ich alles gesehen und gelernt habe und was verarbeitet werden möchte.
Als ich heute Morgen von auf Kies knirschendem Hufgetrappel unter meinem Fenster wach wurde, realisierte ich, dass das, was ich jetzt wirklich verstehe, zusammengefasst ist:
Wie sich das Pferd fühlt, ist wichtiger, als das, was wir zusammen tun.
Das ist die Basis für die Beziehung, die wir aufbauen.
Es hört sich einfach an, aber diese Aussage, die ich jeden Tag studiere, hat große Tiefe und ist sehr faszinierend.
Das Ziel ist, dass sich meine Pferde in meiner Gesellschaft so gut fühlen, dass wir gemeinsam ins Unbekannte aufbrechen und viele verschiedene Dinge tun können, die unser Leben bereichern und glücklicher machen.
Die Wahrheit ist, dass wir verschiedene Schwierigkeiten erst kennenlernen müssen, bevor wir wissen, was hingegen gut ist.
So sehr ich mich auch bemühe, ich habe noch nichts gefunden, mit dem ich das umgehen könnte.
Die Art Training, die ich ausübe, nennt sich Freedom Based Training®.
Das heißt, dem Pferd steht absolut frei zu tun, was immer es möchte, während wir uns um es herum so verhalten, dass das Pferd denkt, das wir gute Entscheidungen für uns selbst treffen und uns daher vertraut werden kann.
Das ist ein Standard der klassischen Konditionierung, aber es schafft eine neue Ebene für Fühlen und Timings beim Menschen, wenn wir lernen, Assoziationen im Pferd aufzubauen.
Mit Übung und Wiederholung beginnt das Pferd ein Muster zu sehen: wenn es ihm von Natur aus besser geht, wird es sehen und fühlen, dass ich in Harmonie mit ihm gehe. Wenn es ihm von Natur aus schlechter geht, wird es sehen, dass ich mich um es herum bewege, bis sich die emotionale Flut ändert und es sich besser fühlt. Wenn ich sehe, dass es ihm wieder besser geht, werde ich wieder in Harmonie mit ihm gehen.
Mit genug Wiederholungen verbindet sich das Muster von Harmonie und Disharmonie mit den Gefühlen:
Harmonie = Gefühle werden besser
Disharmonie = Gefühle werden schlechter
Um deutlich zu sein, besser fühlen heißt nicht sich großartig, und schlechter fühlen heißt nicht sich schrecklich fühlen. Es ist nur eine Indikation für Ebbe und Flut der Emotionen.
Erst nachdem diese Assoziationen aufgebaut wurden, kann irgendein Konzept von Zusammensein existieren.
Zusammensein und Harmonie muss mit „besser Fühlen“ verbunden sein, wenn wir Dinge zusammen tun möchten.
Jedes Lebewesen wird instinktiv Dinge vermeiden, die es sich schlechter fühlen lässt.
Im Gegensatz dazu wird jedes Lebewesen nach Dingen suchen, die es sich besser fühlen lässt.
Wir müssen dem Pferd beibringen, Disharmonie mit uns zu vermeiden, wenn wir einen starken Sinn von Zusammensein aufbauen wollen.
Und wir müssen dem Pferd beibringen, nach Harmonie zu suchen und dann nach Zusammensein.
Wie wir das genau tun ist eine Kunst.
Das ist die Kunstform, deren Studium ich mein Leben verschrieben habe. Und wie studieren so ist, ab und zu muss ich mich selbst daran erinnern: Wenn etwas schiefgeht, habe ich etwas Wichtiges gelernt und wenn ich etwas richtig mache, hat mein Pferd etwas Wichtiges gelernt.
Ich muss zugeben, mir ist es lieber, wenn das Pferd mehr lernt als ich, aber wir sind ein Team, also muss auch ich manchmal das Schlimme erleben, um den Kontrast besser zu sehen.
Wenn ich sage „Wie Du dich fühlst ist wichtiger, als das, was wir tun.“, meine ich nicht, dass ich immer dafür sorgen werde, dass Du dich gut fühlst, denn das ist nicht meine Aufgabe. Ich möchte sagen, dass ich weiterhin gute Entscheidungen um das Pferd herum treffe, bis es mich mit guten Gefühlen und einer guten Zeit assoziiert.
Auf dieser Grundlage können wir eine breite und unterhaltsame Reihe von Dingen aufbauen, die wir dann gemeinsam entdecken können.
Für diese Art Leben mit Pferden habe ich mich entschieden!
Ich hoffe. meine Studien geben der Welt ein bisschen Denkfutter.
Hufe und Herzschläge
Elsa