Skip navigation

Monthly Archives: November 2018

Das Projekt:

Pferde mit ganz verschiedenen Geschichten; Kommunikation durch Körpersprache, Hilfsmittel nur wenn die Sicherheit es nötig macht, aber nie fürs Training.

_I0A7721

Das Ziel:

Herauszufinden, wie weit kann man die Reitkunst entwickeln kann, wenn man ausschließlich Körpersprache benutzt.

 

Wenn ich Fehler mache …

Fakt ist, ich bin ein Mensch und ich mache Fehler. Ich spreche nicht oft über diese Fehler, weil ich versuche, über sie hinwegzukommen und mich ganz, ganz stark auf die Lösung anstatt auf das Problem zu konzentrieren. 

 

Ich ermutige meine Schüler, dasselbe zu tun. Nimm Deinen Fehler wahr, geh damit um, so gut Du kannst, lerne daraus und entwickle einen besseren Plan für das, was Du als nächstes tust. Reite nicht auf Dingen herum, die schiefgelaufen sind.

 

Ich glaube, unser Gehirn versucht sehr, das zu verwirklichen, über was wir nachdenken. So vieles von dem, was wir tun, ist unbewusst. Meistens weiß ich nicht, warum ich meinen kleinen Finger bewegt oder meine Nase gekräuselt oder auf den Boden geschaut habe, bevor ich einen Schritt gehe. Vielleicht spielen diese Dinge keine Rolle, aber vielleicht tun sie das doch. Für ein Pferd, das Körpersprache fließend spricht, habe ich vielleicht viele verwirrende Dinge gleichzeitig gesagt.

 

Das Verständnis des Unterbewusstseins und seiner Tendenz, zu verwirklichen, auf was wir uns konzentrieren, führt mich zu dieser Schlussfolgerung: Wenn ich an all die Male denke, an denen ich Fehler gemacht habe, die dazu führten, dass mein Pferd an Selbstbewusstsein verloren hat, dann versucht mein Gehirn unbewusst diese kleinen Verhaltensweisen zu wiederholen, die zu diesen Situationen geführt haben. Und dann, ohne das mir das bewusst ist, passieren mir die gleichen Fehler schon wieder.

 

Konzentriere ich mich stattdessen auf die Lösungen, hilft mir mein Unterbewusstsein all die kleinen körperlichen Signale zu nutzen, die mir an anderer Stelle geholfen haben, positive Lösungen zu finden. 

_I0A8358

Mit einem Pferd über Körpersprache zu kommunizieren fühlt sich für mich oft an, als wäre ich noch im Kindergarten. Ungeachtet meines bewussten Könnens, sind die Ergebnisse die ich bekomme, das einzige was ich mit Sicherheit weiß. Bei jedem Ergebnis untersuche ich, was wir getan haben, um es zu erreichen. Und so lerne ich weitere Verhaltensmuster, die die Art Ergebnis erzielen, das ich mit meinen Pferden erreichen möchte.

 

Jedes Pferd ist anders, hat unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen. Von jedem Pferd lerne ich unterschiedliche Dinge über diese wunderschöne, komplexe Sprache. 

 

Lass uns kurz darüber sprechen, was ein Fehler im Zusammenhang mit Pferden bedeutet. 

 

Ein Fehler ist etwas, dass dazu führt, das Du und Dein Pferd nicht zusammen sein möchten. 

 

Wir wissen, wir haben einen Fehler gemacht, weil in unserer Beziehung mehr Kampf, Flucht und Erstarren war, als das sich einer von uns damit wohlgefühlt hätte. 

 

Der Einfachheit halber beziehe ich mich jetzt nur auf Freedom Based Training®, wo es keine Belohnung in Form von Futter gibt, um das Pferd in deiner Nähe zu behalten. Es gibt auch kein Halfter, keinen Strick oder Zaun, die das Pferd am Weglaufen hindern. (Sobald Du Hilfsmittel nutzt, um Dein Pferd bei Dir zu behalten, fallen die Fehler oft deutlich größer aus, bevor Du sie überhaupt wahrnimmst.)

 

Wenn ich mich für etwas entscheide, das Kampf als Reaktion zur Folge hat, ist das der größte Fehler, den ich machen kann, denn das kann sehr schnell wirklich gefährlich werden.

 

Wenn ich mich für etwas entscheide, das Flucht als Reaktion zur Folge hat, ist das nicht ganz so schlimm, es bedeutet nur, dass wir Harmonie finden und uns für eine Weile wieder aus größerer Entfernung annähern müssen. Entfernung ist nicht meine erste Wahl, aber daran ist auch nichts gefährlich. 

 

Wenn ich mich für etwas entscheide, dass Erstarren zur Folge hat, dann ist das einzige Problem, dass ich selbst ungeduldig bin. Erstarren ist etwas, dass ich gemeinsam mit dem Pferd tun kann und es kann im Zweifel sogar verbindende und unsere Beziehung aufbauende Zeit für uns sein. Aber nur, wenn ich genug Geduld und Weisheit habe zu warten, bis sich das Erstarren in ein besseres Gefühl des Denkens, Nachgebens oder sogar Spielens verwandelt. 

_I0A7684

Immer wenn ich einen Fehler mache, der Kampf, Flucht oder Erstarren zur Folge hat, muss ich überlegen, was ich als nächstes tue. 

 

Erstarren lässt sich am einfachsten lösen.  

 

Option 1

Ich gehe herum und schaue aufmerksam in alle Richtungen, ob irgendwo Gefahr lauert. Dem Pferd ein Partner sein, der für es Ausschau hält, führt dazu, dass es sich sicherer fühlt und minimiert so die Wahrscheinlichkeit von Kampf oder Flucht nach einem dysfunktionalen Erstarren. Die Bewegung meines Körpers hat auch einen Anteil an der Stressreduzierung des Pferdes. Ich kann mit dem Pferd wieder in Harmonie kommen, sobald ich sehe, dass es wieder nachdenkt.

 

Option 2

Ich warte in Harmonie mit dem Pferd, weil ich daran glaube, dass das nächste, was passiert (egal wie lange es dauert) ist, dass das Pferd sich besser fühlt und beginnt nachzudenken. 

 

Flucht ist ein bisschen schwerer zu lösen, weil ich den großen Wunsch habe, in Verbindung zu bleiben (und nicht das Pferd wegzuschicken), und gleichzeitig unbedingt den Wunsch des Pferdes nach mehr Abstand zu mir verstehen möchte.

 

Option 1

Wenn ich denke, dass der Wunsch nach Flucht stärker sein wird, als ich es mit aufnehmen kann, gehe ich zielstrebig in die entgegengesetzte Richtung zum Pferd, um ihm zu zeigen, dass ich mutig bin und jede Gefahr aus dieser Richtung abfangen kann. (Ich weiß, dass hört sich dumm an, wenn das Pferd gerade von mir wegrennt, aber es lässt das Pferd wissen, dass ich verstehe, dass es weiter weg von mir sein möchte.) 

Sobald du siehst, dass das Pferd sich wieder beruhigt, kannst Du beginnen, die Beziehung aus einer Entfernung, mit der sich das Pferd wohlfühlt, wieder aufzubauen. 

 

Option 2

Wenn ich denke, die Reaktion mit Flucht wird nur kurz sein und schnell in ein Weichen übergehen, (das Pferd bewegt sich auf eine Art und Weise mit der ich synchron sein kann), kann ich dem Pferd folgen und so schnell wie möglich wieder mit ihm Harmonie finden.

_I0A7741

Kampf als Ergebnis eines Fehlers ist am Schwierigsten zu lösen. Aber auch darauf muss ich vorbereitet sein, denn manchmal kommt es dazu. 

 

Option 1

Wenn ich denke, dass die Kampfreaktion nur noch schlimmer wird, renne ich um mein Leben und treffe an einem anderen Tag bessere Entscheidungen! (Ja, ich bin nicht stolz darauf, aber ich habe das schon mal gemacht.)

 

Option 2

Wenn ich denke, dass die Kampfreaktion nur kurz sein wird und sich schnell in etwas Anderes ändert, überrasche ich das Pferd, um sein Muster zu unterbrechen. Zur Sicherheit bringe ich allen meinen Pferden bei, dass jede andere Reaktion auf meine Fehler besser ist als Kampf. Ein Pferd zu überraschen ist relativ dominant. Im Normalfall fühlt sich das Pferd so unwohl, dass es sofort Flucht statt Kampf wählt. Meine liebsten Überraschungsmethoden sind auf und ab zu hüpfen oder meine Arme dramatisch in die Luft zu werfen und dabei gleichzeitig einen Schritt auf das Pferd zuzugehen. 

 

Bei dieser Option habe ich mich dazu entschieden, einen zweiten, weniger gefährlichen Fehler zu machen (der Flucht verursacht), um das Muster des ersten Fehlers zu unterbrechen, der Kampf verursacht hat. Es gibt ein paar Probleme mit dieser Option, die jedem bewusst sein sollten, bevor man es ausprobiert.

 

Das erste Problem ist, das ein verärgertes Pferd heftiger angreifen wird, wenn Du die falsche Entscheidung triffst und es nicht schaffst, mit dem Überraschungsmoment Flucht zu verursachen. 

 

Das zweite Problem ist, wenn Du zu viele Fehler machst und dein Pferd zu oft überraschst, wird es nicht mehr überrascht und stattdessen einfach genervt, was zu noch heftigeren Angriffen führen kann. 

 

Das dritte Problem ist, selbst wenn Du dein Pferd erfolgreich in die Flucht „überraschst“, musst du diesen kleineren Fehler adressieren und die Beziehung aus einer größeren Distanz wieder aufbauen, als aus der Distanz, aus der die Kampfreaktion entstanden ist. 

 

Mit Atlas, der mit viel Aggression zu mir kam, musste ich besonders vorsichtig sein, keinen Fehler zu machen, den wir nicht wieder überwinden können. 

 

Das habe ich gemacht, in dem ich ganz besonders in unsere Beziehung in der Distanz investiert habe. Ich war darauf vorbereitet, so lange wie notwendig von außerhalb des Zauns mit ihm zu arbeiten, mit dem Ziel, Atlas beizubringen, dass sich von mir wegbewegen eine bessere Strategie ist, um sich besser zu fühlen, als sich auf mich zu zubewegen.

_I0A0915

Wenn wir über das Spektrum von Kampf zu Spiel nachdenken, hat alles einen Aspekt des sich näher Kommens. 

 

Wenn wir über das Spektrum von Flucht zu Weichen nachdenken, beinhaltet alles einen Aspekt des sich voneinander Wegbewegens. 

 

Jedes Pferd mit Aggressionsproblemen ist ganz einfach ein Pferd, das mehr Komfort in der Bewegung auf andere zu als von anderen weg, gefunden hat. Dies muss in die andere Richtung ausbalanciert werden, bevor die Aggression abgeschwächt und es um das Pferd herum sicher werden kann.

 

Ich wusste ich würde hunderte Stunden brauchen, das „Weichen“ Verhalten in Atlas zu stärken, bevor ich mich jemals in einer Situation befinden würden, in der ich ihn aus einem Kampf Instinkt heraus überraschen könnte. Nur mit diesen hunderten Stunden Basisarbeit in Weichen, wird es sicher genug sein, ihn zu überraschen ohne einen instinktiven, heftigen Angriff zu riskieren, der ihm in seiner Vergangenheit oft geholfen hat. 

 

Dies habe ich Atlas ganz sanft aus sicherer Distanz beigebracht, ohne dass ich ihn jemals konfrontieren musste.

_I0A7767

Jedes Mal, wenn er sich auf mich zubewegt hat, habe ich entweder einen extra Schritt auf ihn zugemacht (das hat ihn sich etwas unwohler fühlen lassen, da er mich nicht nah bei sich haben wollte). Oder ich habe angefangen, um den Paddock herumzulaufen (außerhalb des Zauns, wenn ich fühlte, dass das für meine Sicherheit notwendig ist) und nicht damit aufgehört und bin erst zum Flow mit ihm zurückgekehrt, wenn er wenigstens einen Teil seines Körpers von mir wegbewegt hat. Das um den Paddock herumlaufen hat funktioniert, weil Pferde Harmonie und Flow mit ihrer Herde bevorzugen und ich Atlas nur Harmonie und Flow gegeben habe, wenn er sich wenigstens ein bisschen von mir wegbewegt hat.

 

Die andere Möglichkeit „Weichen“ zu üben, war Atlas zu folgen. Wenn Atlas zum Wassertrog ging, folgte ich ihm in Flow (in einem Abstand, in dem er sich wohlfühlt), aber dann habe ich einen Schritt mehr gemacht als er. So hat er, wenn wir am Wassertrog standen, das gute Gefühl des Trinkens gefühlt, und das gerade nachdem ich in seinen Bereich getreten bin (und nicht er in meinen). Genauso haben wir das auch mit seinem Lieblings-Aussichtspunkt oben auf dem Hügel, seinem liebsten Wälzplatz und seinem liebsten Platz in der Sonne gemacht. Atlas bekam was er wollte, immer kurz nachdem ich ein bisschen in seinen Bereich getreten bin.

 

Das hat Atlas beigebracht, das gute Gefühle auftreten, wenn ich ein wenig in seinen Bereich trete. Schlechte Gefühle treten auf, wenn er mir zu nah kommt. 

 

Wenn Atlas auf eine Art und Weise von mir weggeht, die aussieht, als würde er nicht mögen, dass man ihm folgt, ziehe ich auch zurück und vergrößere den Abstand zwischen uns. Das ich seine Vorlieben respektiere, bereitet ihn darauf vor, auch meine Vorlieben zu respektieren. Mein Job ist, die Art der Beziehung definieren und dann Atlas zu zeigen, das auf diese Art und Weise zusammen zu sein, für ihn Wohlfühlen bedeutet. 

 

Jetzt weiß ich, dass diese erste Arbeit mit Atlas der Grund dafür ist, dass ich ihn immer noch nicht anfassen kann und all unsere Beziehungsarbeit immer noch auf „nicht-berühren“ Abstand stattfindet. Wie auch immer, die Sicherheit, die ich jetzt um ihn herum spüre, ist viel mehr Wert, als es jede Menge Berührung jemals sein kann. 

 

Jetzt weiß ich, dass diese erste Arbeit mit Atlas der Grund dafür ist, dass ich ihn immer noch nicht anfassen kann und all unsere Beziehungsarbeit immer noch auf „nicht-berühren“ Abstand stattfindet. Wie auch immer, die Sicherheit, die ich jetzt um ihn herum spüre, ist viel mehr Wert, als es jede Menge Berührung jemals sein kann. 

 

Heute Abend, als ich mit Ari gearbeitet habe, bin ich aus Versehen zu lange zu nah bei Atlas gewesen, der aus dem gleichen Heunetz wie Ari gefressen hat. Atlas schaute in einem Moment der Verärgerung mit zurückgelegten Ohren auf mich. Dieser Fehler von mir hätte am Anfang unserer Beziehung viel viel Lehrgeld gekostet. Heute Abend war es nicht schwer für uns damit klarzukommen. Ich nahm einfach schnell meine Hände aus der Tasche, warf meine Arme dramatisch in die Luft und Atlas schritt hastig mit ein paar Schritten Flucht zurück, gefolgt von einer Fokusänderung. Seine Ohren bewegten sich nach vorn und seine Nase suchte sanft nach Kontakt mit mir, um zu checken, ob mit uns beiden noch alles ok ist. 

 

(Dieses Bild ist von einem anderen Tag und einem anderen Fehler, aber er wurde festgehalten, deshalb teile ich ihn.)

 

Das Wichtigste ist, dass ich gemerkt habe, welcher Fehler Atlas’ Ärger heute Abend hervorgerufen hat. Selbst wenn ich weiß, was zu tun ist, wenn ich einen Fehler gemacht habe, ist es besser, wenn ich in einem angemessenen Abstand mit gutem Gefühl und Timing arbeite, so dass ich nie an erster Stelle das Problem lösen muss.

 

Ich versuche meinen Pferden Denken, Weichen und Spielen beizubringen, so dass sie glauben, dies sind ihre besten Aktionen, um das zu bekommen, was sie im Leben möchten. Wenn wir die guten Dinge ausreichend stärken, machen wir rein theoretisch nie Fehler, die in Kampf, Flucht oder Erstarren enden. 

 

Ja, ich weiß wir sind alle sterblich und wir machen alle Fehler, mit denen wir umgehen müssen. Hoffentlich hilft dieser Blog Dir zu verstehen, wie Du mit diesen möglichen Fehlern umgehen kannst.

 

Wichtiger noch, ich hoffe Du bist inspiriert, Denken, Weichen und Spielen in der Beziehung zu Deinen Pferden weiterzuentwickeln. 

 

Werde Teil von Patreon für laufende Diskussionsrunden über Freedom Based Training® und Updates vom Dreh “Taming Wild: Evolution”. Danke an meine Patreon Förderer für die richtigen Fragen, die diesen Blog inspiriert haben.

https://www.patreon.com/tamingwild

 

Hufe und Herzschläge,

Elsa

TamingWild.com

 

Das Projekt:

Mustangs direkt aus der Wildnis, ein Trainer, mehrere Schüler, Kommunikation durch Körpersprache, Hilfsmittel nur wenn die Sicherheit es nötig macht, aber nie fürs Training. 

_I0A7264

Das Ziel:

Wie weit kann man die Reitkunst entwickeln, wenn man ausschließlich Körpersprache benutzt?

 

Ari’s Wahl

Diese Woche kam mit den Hengsten alles so zusammen, wie ich es mir erhofft hatte. Mein Tipp an mich selbst: besser zufrieden mit den Aktivitäten sein als ungeduldig mit dem Zeitplan.

Ich stelle fest, dass meine Erfahrung mit Myrnah während dem ersten Filmdreh, meine Erwartung an den Zeitplan beeinflusst hat und dieser komplett anders ist, als der, den ich jetzt mit Ari und Atlas lebe. Jetzt lebe ich, was ich predige und lasse die Pferde den Zeitplan für den nächsten Schritt bestimmen.

Vertraue dem Prozess, Elsa!

Ari ist nun seit ein paar Wochen hier, und ganz ehrlich, ich dachte, wir wären viel weiter als wir im Moment tatsächlich sind. Ich finde ihn toll und seine Entscheidungen zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht, aber Wow, er hat eine Menge Meinungen und viele Entscheidungen zu treffen. Meistens scheint es, dass er einfach nur möchte, dass ich ihm aus dem Weg gehe, so dass er die Dinge tun kann, die er geplant hat. Ich weiß nicht wie viel daran liegt, dass er ein acht Jahre alter Hengst ist, den ich mit einer vier Jahre alten Stute, Myrnah, vergleiche. Oder wie viel davon seine Persönlichkeit ist, in all ihrer einzigartigen, dynamischen Schönheit, auf Grund dessen ich ihn ausgewählt habe. Er wird mich viele Dinge lehren, da bin ich mir sicher.

_I0A7430

Im Prozess von Freedom Based Training® starte ich mit jedem Pferd mit einer Meditation, an allen Positionen in allen möglichen Abständen um das Pferd herum. Indem ich das tue, studiere ich Gefühl und Timing, wann es für mich am besten ist, von einer Position in die nächste zu wechseln. Das ist Lernen von passiver Führung.

Dann beginne ich mehr und mehr Bewegung um das Pferd herum hinzuzunehmen, mit dem Ziel, ihm zu helfen, sich besser zu fühlen, bevor ich zur ursprünglichen Übung zurückkehre. Das ist Lernen von unterstützender Führung.

Sobald ich die Grundlage von diesen beiden erarbeitet habe, kann ich beginnen, das Pferd zu bitten, Dinge zu tun, die ich im Kopf habe. Das ist Lernen von bestimmender Führung.

Wenn meine Anfrage an das Pferd signifikantes Unbehagen zwischen dem Zeitpunkt der Frage und dem Zeitpunkt, an dem es ja zu mir sagt, auslöst, treten wir in den Bereich des Lernens von insistierender Führung.

Wenn meine Anfrage an das Pferd ein Verhalten von Kampf, Flucht oder Erstarren auslöst, dass ich kontrollieren, managen oder gezwungen bin zu ändern, dann treten wir in den Bereich von dominanter Führung. Hier benötigen wir normalerweise ein Hilfsmittel, um das Pferd zu managen (ein Seil, eine Belohnung, einen Zaun oder irgendetwas anderes, dass wir benutzen können und das motivierender ist, als einfach nur unser Körper).

In Freedom Based Training® und in diesem Filmprojekt “Taming Wild: Evolution” mit den Hengsten, geht es um den Prozess, eine Beziehung zum Pferd durch Führung im Bereich zwischen Passiv und Insistent zu entwickeln, ganz einfach, weil wir uns gegen Hilfsmittel entschieden haben, die uns erlauben würden, effektiv dominant zu sein.

Wenn wir Dominanz nicht einsetzen können, müssen wir lernen, das Pferd besser zu lesen und unser Entscheidungsprozess als Trainer wird auf ein ganz neues Level gestellt.

_I0A6554

Während ich den ersten Film mit Myrnah drehte, stellte ich fest, dass ich in diesem einen Jahr mehr über das Training von Pferden gelernt habe, als in all den 30 Jahren zuvor. Ich habe keinen Zweifel, dass dieses Jahr mit den Hengsten ähnliche Auswirkungen auf mich haben wird. Die Erfahrung von Training ohne jegliche Gedanken daran, zu dominieren, bringt mich in eine Position, in der ich jedes winzige Detail von Ursache und deren Auswirkung studieren muss, auf einem Level von Feinheit, dass wir Trainer oft übersehen, wenn wir ein Ergebnis durch Dominanz erzielen.

 

Ari schärft wirklich meine Fähigkeiten als Trainer und in diesen letzten Wochen kann ich fühlen, dass die Arbeit für mich ganz besonders in der Ermüdung meiner Geduld liegt. Mein Gehirn wird müde, wenn Ari und ich langsamer zu sein scheinen, als ich denke das wir von einem Grad des Verstehens zum nächsten sein sollten. Das passiert genau dann, wenn der ungeduldige Teil in mir die Details wegwischen möchte und ich in Richtung zählbare Ergebnisse pusche. So funktioniert Freedom Based Training® nicht. Ich muss mir genauso lange Zeit nehmen, wie Ari mir sagt, dass er braucht und jedes kleine Detail Ursache und Auswirkung wahrnehmen, dass er mir zeigt. Alle Details sind eine Möglichkeit, etwas mehr zu lernen.

 

In den ersten paar Tagen haben Ari und ich das komfortable Gefühl in passiver und unterstützender Führung gefestigt. Als ich angefangen habe, ihn nach einer bestimmten Aktion zu fragen, hat er diese schnell umgesetzt, unter dem Vorbehalt, dass er sofort herausgefunden hat, dass er mich auch nach Dingen fragen kann. So wurde meine Geduld geschärft, und das war auch das, wo er sich deutlich von Myrnah im ersten Projekt unterschied.

 

Ari konnte ich bitten, sich nach mir auszustrecken und meine Hand zu berühren, seinen Fokus zu verändern und sich mit mir zu verbinden. Ari hat dies so schnell gelernt und so schnell einfach ja dazu gesagt, und dann hat er die gleiche Frage an mich gestellt.

_I0A7468

Er fand heraus, wenn er sich nach mir ausstreckte und fragte, ob er meine Hand berühren durfte, würde ich die Dinge für ihn einfacher machen und er mag einfacher. In diesem Fall war einfacher, dass ich weiter weg stand als in Berührungs-Abstand, am besten eine Pferdelänge weit weg.

 

Ari war halbwegs zufrieden mit mir in seiner Nähe, nah genug, um ihn zu berühren, aber er bestand darauf, dass ich ihn nicht wirklich berührte. Mich zu bitten, weiter weg zu stehen, fühlte sich deshalb besser für ihn an. Wenn ich zu viel Druck machte, nutzte er gerade genug Kampf oder Flucht, um mir zu erklären, dass er nicht bereit war für Berührung und das musste absolut respektiert werden.

 

Vor zwei Wochen ließ Ari mich für ein paar Momente nah an sich herankommen, bevor er mich wieder und wieder höflich fragte, zurückzutreten.

 

Ich begann Angst zu haben, dass ich niemals das Band von seinem Hals abnehmen könnte und wir für immer in dieser Sackgasse stecken würden. Es fühlte sich nicht wirklich an, als würden wir keine Fortschritte machen, denn ich konnte in seinen Augen und im Rhythmus seiner Bewegungen sein Vertrauen in mich wachsen sehen. Aber Berührung war nicht möglich und es schien, als könnte ich dies ohne Hilfsmittel nicht ändern. Deshalb machten wir einfach weiter mit den Dingen, die wir zusammen tun konnten, während ich zusah, wie Ari in der Freude über sein neues Zuhause weiter aufblühte.

 

Ganz unerwartet änderten sich die Dinge eines Tages und Ari war plötzlich bereit, sich von mir berühren zu lassen.

_I0A6578

Ich stand lange ganz nah bei ihm und er streckte sich nicht nach mir aus, um mich zu fragen zurückzutreten. Deshalb hielt ich meine Hand unter seine Nase, um ihm die Chance zu geben, mich zu bitten, zurückzutreten, aber er tat es nicht. Vorsichtig hob ich meine Hand zu seiner Wange, um sie langsam zu streicheln und dann sofort zu seiner Nase zurück, um zu sehen, ob er mich berühren möchte, damit ich zurücktrete. Aber er tat es wieder nicht. Ari ließ mich ihn mehrfach streicheln ohne ein einziges Anzeichen von Kampf oder Flucht, bis er endlich seine Nase sanft gegen meine Finger drückte und mir sagte, dass er genug Nähe hatte und bereit ist für einen einfacheren Abstand zwischen uns.

 

In diesem Moment schmolz die Barriere zwischen uns und Schritt für Schritt wurde das Berühren  etwas, dass wir zusammen tun konnten.

 

Am nächsten Tag ließ Ari mich das Band um seinen Hals abnehmen und ich atmete erleichtert durch. Wir konnten dies tun und während Ari mich herausforderte, zu Lernen und zu Wachsen, und geduldiger zu sein als ich es gewohnt war, bat er mich um nichts Unzumutbares. Ich musste einfach dem Prozess vertrauen und seinen Zeitplan akzeptieren.

_I0A6645

Am selben Tag, an dem ich Ari das Band abnahm, ließen wir ihn und Atlas zusammen raus. Alle Tore zu öffnen und ihnen das ganze Feld zu überlassen, war für mich besser als Weihnachten. Pferde verdienen Freunde und Freiheit und sie in Freiheit mit Freunden weiden zu sehen ist einfach großartig.

 

Sicherheit steht für mich an erster Stelle, also gab ich den Hengsten in ihren ersten Wochen hier Zeit, ihre Bewegungen von der anderen Seite des Zauns zu spiegeln und kopieren. Sobald ich sah, das sie Seite an Seite in gleicher Körperhaltung mit dem Zaun zwischen ihnen gemeinsam ruhten, wusste ich, dass sie bereit waren für mehr Freiheit miteinander, ohne Risiko sich zu verletzen.

 

Ganz einfach und nur mit ein bisschen Chaos waren sie die ganze Zeit zusammen, fraßen für Stunden Heu vom selben Heunetz, tranken, spielten und bewegten sich zusammen.

_I0A6785

Ari und Atlas müssen immer noch das ein oder andere Dominanzspiel spielen, und quietschen, treten und steigen, wie Hengste das eben tun, aber es scheint in einem vernünftigen Rahmen und etwas zu sein, mit dem sich alle wohl fühlen.

 

Jetzt beginnt für mich und die Hengste ein neues Kapitel. Wir werden alle gemeinsam voneinander lernen. Ich verspreche, ich halte euch auf dem Laufenden, wie wir vorankommen.

 

Für mehr Updates und wöchentliches Videomaterial, werde Teil der Patreon Community:

https://www.patreon.com/tamingwild

 

Hufe und Herzschläge,

Elsa

TamingWild.com

_I0A7475

 

 

 

 

 

 

Das Projekt:

Mustangs direkt aus der Wildnis, ein Trainer, mehrere Schüler, Kommunikation durch Körpersprache, Hilfsmittel nur wenn die Sicherheit es nötig macht, aber nie fürs Training. 

_I0A6074

Das Ziel:

Wie weit kann man die Reitkunst entwickeln, wenn man ausschliesslich Körpersprache benutzt?

Das Einfache wertschätzen

Diese Woche hat mich Atlas zum allerersten Mal berührt. Es war unglaublich, wie viel Mut er zusammengenommen hat, diese letzten Zentimeter zu überwinden und mit seiner Nase meine Finger zu berühren. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt über hundert Stunden in „zusammen sein“ investiert, in einem Abstand, der sich für ihn gut angefühlt . Wir haben langsam und vorsichtig die Art und Weise und die Orte, wo und wie wir zusammen sein können, aufgebaut. An manchen Tagen habe ich mich gefragt, ob er jemals mutig genug sein würde, mich zu berühren. Vielleicht war dieses Zusammensein mit dem Sicherheitsabstand, das Einzige was er je zulassen kann.

 

An manchen Tagen, wenn ich besonders frustriert über das fehlende Vertrauen meiner beiden Hengste war, trat ich ein bisschen kürzer und besuchte Myrnah und Cleo, vergrub mein Gesicht in ihren Mähnen und spürte das süße, weiche, dichte Fell unter meinen Fingern. Erinnerte mich selbst an die Zeit, die es braucht, in der sich alles entwickelt, und daran, dass ich Atlas und Ari Zeit geben muss, denn sie werden nicht immer so bleiben, wie sie jetzt sind. Mit guten Gefühl und gutem Timing von mir, werden sie mit der Zeit lernen, das Menschen in ihrer Nähe eine gute und wunderbare Sache sind.

 

_I0A5593

An dem Tag, an dem Atlas mich endlich berührte, hat er mich vorher sehr lange angeschaut, mit gespitzten Ohren, und seine Nüstern flatterten leicht, wenn er meinen Geruch einatmete. Meine Hand war in seine Richtung und sein Hals in meine ausgestreckt. Dieses nacheinander ausstrecken ist etwas, das ich mit ihm entwickelt habe. Dabei habe ich immer seine Komfortzone respektiert und ihn mit einem noch einfacheren Abstand von mir belohnt, bevor seine Neugier, sein Mut und sein Interesse in mich abflaute.

In diesem besonderen Moment, es war am Ende des Tages und fast dunkel, kurz bevor ich meine Hand zurückziehen und mich zurück auf meinen Aussichtspunkt einige Pferdelängen von Atlas entfernt zurückbewegen wollte, streckte er sich ganz mutig etwas mehr aus und berührte meine Finger mit der Brücke zwischen seinen Nüstern.

 

Sobald Atlas bemerkte, dass seine Nase wirklich meine Finger berührte, nahm Panik überhand und er sprang in einer dramatischen Explosion seiner Körperteile von mir weg, ein Kickstart, der ihn weit weg von dieser neuen Sensation brachte. Ich bewegte mich auch, in einem langsamen steten Rhythmus, in Kreisen um ihn herum auf der Suche nach dem nächsten Ort, an dem wir gemeinsam Harmonie finden konnten.

 

In seinem plötzlichen Anfall von Mut hat Atlas zu früh zu viel versucht, und das hat ihn erschreckt.

 

Wir nahmen uns ein wenig Zeit, Dinge zu tun, in denen er gut war, und zusammen zu sein auf eine Art und Weise, in der er sich gut fühlt. Kurz vor Ende der Session kehrten wir dazu zurück, diese kleinen Momente zu üben, in denen ich mich nach ihm ausstrecken konnte, während er nach mir schaute, so dass ich dann mit angemessenem Timing in eine für ihn leichtere und angenehmere Distanz weichen konnte, so lange sein Mut und seine Neugier noch stark waren. Ich glaube das ist eines der größten Geschenke von Freedom Based Training®. Die Notwendigkeit das Einfache in einer Beziehung mehr  zu schätzen als das nach vorne Drängen und Fortschritte in Neuem und Interessantem.

_I0A6034

Ich glaube das ist eines der größten Geschenke von Freedom Based Training®. Die Notwendigkeit das Einfache in einer Beziehung mehr  zu schätzen als das nach vorne Drängen und Fortschritte in Neuem und Interessantem.

_I0A6036

Wenn wir Hilfsmittel wie Belohnung durch Futter, Halfter, Flaggen oder Zäune haben, gegen die wir ein Pferd schicken können, wird das Pferd mehr Zeit in Unbehagen aushalten, als wenn wir diese Hilfsmittel nicht haben.

Weil das Pferd unbedingt den Apfel oder die Möhre haben möchte, wird es sehr versuchen im Unbehagen des Lernens auszuhalten, da diese Aktion notwendig ist, um diese Belohnung zu bekommen. Weil das Pferd ein Halfter hat und weiß, dass es nicht weggehen kann, wird es mehr versuchen, das Unbehagen etwas Neues zu Lernen zu tolerieren, so dass der Druck nachlässt und das Leben sich wieder leichter anfühlt. Pferde werden durch von außen wirkende Dinge motiviert, ihre Komfortzone auszudehnen und das Unbehagen des Lernens zu tolerieren und wachsen daher schneller als sie sich das vielleicht auf natürlichem Wege aussuchen würden.

 

Mit Freedom Based Training® sind wir aber in einer Welt, in der das Pferd mal mehr und mal weniger Druck empfindet, aber der einzige Weg die Toleranz von Unbehagen zu belohnen, ist mit der Leichtigkeit von Flow und Harmonie zwischen Pferd und Mensch, die oft erst danach kommt. Dies erlaubt dem Pferd mehr Raum zum Nachdenken über eine freiwillige Teilnahme an jeder Aktivität.

 

Mit Freedom Based Training® haben wir hunderte Stunden investiert in alles, was gemeinsam einfach ist, so dass das Pferd in das Bewusstsein hineinwächst, dass es sich gut anfühlt in einer Beziehung mit uns zu sein. Nur auf dieser Basis kann das Pferd lernen, die Momente des Lern-Unbehagens zu tolerieren, und mit der Zeit wird das Pferd Akzeptanz für das Lern-Unbehagen entwickeln. Und dann, mit noch viel mehr Zeit, wird das Pferd beginnen, sich auf das Lernen zu freuen und Spaß daran haben, weil es interessanter ist als alle Dinge, die das Pferd bereits kennt.

_I0A6139

Also müssen wir zuerst in einfache Dinge investieren.

 

Bei Atlas und Ari bin ich dazu verpflichtet, zuzuhören was sie denken, was einfach und was schwierig ist. Angefangen habe ich außerhalb des Zauns stehend und ihrer Körpersprache Aufmerksamkeit schenkend. Bewegten sie sich von mir weg, oder auf mich zu? Wollten sie mehr Entfernung von mir oder weniger? Wie viele verschiedene Variationen von Zusammen können wir wieder und wieder und wieder erleben, die Atlas und Ari für einfach halten?

Über den Wert der einfachen Dingen wird im Pferdetraining nicht genug gesprochen.

Wir brauchen so viele Wiederholungen von einfachen Dingen, bis das Pferd beginnt, sich freiwillig für etwas zu interessieren.

 

Pferde fragen hoffentlich nach dem nächsten Bisschen, das sie lernen können innerhalb dessen, was sie tolerieren können. Wenn sie über das hinausgehen, was sie tun können, so wie Atlas als er mich das erste Mal berührte, müssen wir das Einfache wieder in Betracht ziehen, und wieder Vertrauen aufbauen mit dem Tun von einfachen Dingen.

_I0A6019

 

Im Fall Atlas habe ich mich dazu entschieden, ihn vorsichtig zu entschleunigen, so dass er sich nicht selbst wieder erschreckt. Wenn er sich nach mir ausstreckt, stelle ich sicher, das genug Luft zwischen uns ist und ich meine Hand zurückziehen kann, bevor er mich berührt.

Immer und immer wieder streckt sich Atlas nach mir aus und ich ziehe mich zurück, zu einem einfachen und komfortablen Abstand, bevor er mich berührt.

 

Ich strecke meine Hand nach Atlas aus, Atlas streckt sich zu mir, und dann, bevor seine Tasthaare meine Hand berühren, gehe ich selbstbewusst in einen Abstand, von dem ich weiß, dass er ihn als einfach empfindet.

 

Wird dies hundert oder tausend Wiederholungen benötigen, bevor wir fühlen, dass das Stresslevel niedrig genug ist, dass wir uns berühren können, ohne dass es Atlas Angst macht? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, was ich erreichen möchte.

 

Als Atlas mich das erste Mal berührte, wollte er mutig sein, aber seine Ohren und Augen waren ganz starr auf mich gerichtet in einer eingefrorenen Position, die mich wissen ließ, dass sein Gehirn nicht komplett im Denk-Modus war. Ich hatte nicht geplant, dass wir uns berühren, aber Atlas bewegte sich so schnell, dass ich keine Zeit hatte, ihn vor seiner vorschnellen Entscheidung zu schützen.

 

Lektion gelernt, kein wirklicher Schaden entstanden, jetzt bin ich noch vorsichtiger. Jetzt üben Atlas und ich uns näher zu kommen mit großen Pausen in komfortablem Abstand zwischen jedem Versuch etwas Neues zu wagen. Diese neue Sache, die wir tun, verlangt Respekt, weil es noch nicht einfach ist.

_I0A4719

Wir wissen, wenn etwas einfach wird, weil wir sehen, dass das Gehirn beginnt nachzudenken statt zu reagieren. Wir werden sehen, wie sich Augen und Ohren sanft bewegen, anstatt dass sie in einem Erstarren gehalten werden. Wenn das Gehirn eingefroren ist, ist es wahrscheinlich, das Fight oder Flight als Reaktion folgen, wenn das Gehirn nachdenkt, wird es einfach in Weichen oder Spielen übergehen.

 

Die Theorie ist mir bekannt, aber ich gebe gern zu, dass es für mich harte Arbeit ist, zu tun, was ich predige. Nach fünf Stunden Arbeit an einem Tag mit den Hengsten ist mein Gehirn oft matschig und ich möchte einfach nur, dass irgendetwas Interessantes passiert.Die einfachen Dinge fühlen sich langweilig an und ich möchte nicht immer und immer und immer wieder die gleiche Sache üben.

_I0A5792

Das ist die wirkliche Arbeit. Hier steige ich tief ein und lerne. Wie viele verschiedene Arten von Aufmerksamkeit kann ich üben, während die Hengste erleben, wie einfach es ist mit mir zusammen zu sein?

 

Es ist eine nie endende Reise, aber ich weiß, ich werde besser, je länger sie dauert. Diesen Film zu machen ist für mich eine große Motivation, das Unbehagen des Lernens zu tolerieren. Also gehe ich genau da hinein und beobachte, plane und übe alles, das einfach ist, in so vielen verschiedenen Varianten, wie mir eben einfallen. Ich muss an den Prozess glauben und die Arbeit machen, denn das ist es, wie ich lerne.

_I0A5943

Wenn Du Dich für mehr Details und Diskussionen zum Thema interessierst, in unserer Patreon Gruppe findet beides statt und wir würden uns freuen, wenn Du dabei bist.

 

https://www.patreon.com/tamingwild

 

Diese ersten Tage der ersten Berührungen mit den Hengsten sind auf ihre eigene Weise wertvoll, auch wenn ich zugleich von all dem dynamischen und interessanten Lernen, das noch vor uns liegt, träume – natürlich nur, wenn Atlas und Ari dazu bereit sind.

 

Hufe und Herzschläge,

Elsa

TamingWild.com